Ja ihr habt richtig gehört: Dieses Wochenende steht weder bei Andi und mir, noch bei einem anderen Teil des Hard Facts Teams ein Festival an. Es ist Festivalhochsaison, also alles andere als ein normales Wochenende für uns. Doch wie sollen wir dieses Wochenende überstehen und haben wir Entzugserscheinungen von unserer Sucht?
Wir sind alle sehr selbstreflektierte Menschen und wissen deshalb: Wir haben ein Problem, wir sind Festival süchtig. Von Mitte April bis Anfang September ist die Sucht am größten, denn es ist Festival Saison! Sie fängt mit der Rebirth an und endet mit der Impaqt: Die Outdoor Festival-Saison.
Zwischen Juni und August gibt es fast kein freies Wochenende in unserem Kalender. Wir sind immer unterwegs. Unsere Familien und Freunde wissen schon nicht mehr, wie wir aussehen, wenn sie nicht mit uns auf einem Festival feiern. Ruhepausen? Gibt es bei uns nicht, es wird von einem zum nächsten Festival gelebt und dazwischen gearbeitet, gelernt oder geschlafen.
Der Beginn der Sucht
Wir haben alle mal klein angefangen. Mit ein, zwei Festivals im Jahr. Wie das dann so ausarten konnte, wissen wir selbst nicht so genau. Wir wissen nur eines: Die Festivals haben uns gepackt und nie mehr losgelassen. Es ist eine Sucht geworden. Wir brauchen die Festivals, wie die Luft zum Atmen.
Die Nebenwirkungen
Für viele ist unser Leben ein Traum. Immer auf Festivals. Die Stimmung aufsaugen. Unsere Lieblingsacts feiern. Im Backstage mit ihnen trinken. Ihr habt Recht, ist schon ziemlich cool!
Aber dieser Lifestyle hat auch Nebenwirkungen. Ich möchte mich gar nicht beklagen, ich liebe es so wie es ist. Man wird nur leider nicht mehr jünger und irgendwann zieht dein Körper bei dem ganzen Trubel, Schlafmangel und der Anstrengung die Reißleine. Du wirst krank, bist erschöpft und fühlst dich nicht gut. Das hatten wir alle schonmal und es gibt nur eine Lösung: Pause!
Die Entzugserscheinungen
Ihr werdet jetzt lachen und denken, dass ich übertreibe. Aber ich mache keinen Witz! Auch diese Sucht wird von Entzugserscheinungen begleitet. Es ist bestimmt nicht so heftig, wie bei einer Drogensucht, aber sie sind da. Wenn kein Festival ansteht bin ich schlecht gelaunt, ich werde unruhig und kann mich schlechter konzentrieren. Mir fehlt etwas Essentielles in meinem Alltag.
Die Konsequenzen daraus
Ich könnte jetzt schreiben, dass ich versuche von dieser Sucht wegzukommen und an diesem freien Wochenende einen kalten Entzug wage. Mach ich aber nicht, wäre nämlich gelogen. Ich werde das Wochenende ohne Festival überstehen, aber auch nur weil ich weiß, dass es danach wieder weiter geht. Never stop the f*cking rave!
Wir sind nur einmal jung und genießen es, dass wir so viele Freiheiten haben und so viel erleben dürfen. Wir sind süchtig, na und? Trotzdem tut ein freies Wochenende unseren Körpern und auch unserer Seele (wollen wir nur nicht zugeben) gut. Wir können mal entspannen, abseits von Stages und Campingplätzen. Energie tanken. Und nächstes Wochenende dann wieder fit in die restliche Festivalsaison starten. Da kommt nämlich noch einiges auf uns und euch zu!
2 thoughts on “Ein Wochenende ohne Festival – Die Sucht fragt sich: ist das normal?”