Ivan Moser, uns allen bekannt als Hardcore Produzent Tears Of Fury, wagt einen Schritt in eine neue Richtung. Distcovery, so lautet sein neues Alias als Techno DJ. Doch wie kam es dazu und müssen wir uns jetzt fürchten, ihn in der Hardcore Szene zu verlieren? Wir haben die Antworten!
Mit 20 Jahren, vergleichsweise spät, fing der Italiener an, Hardcore zu produzieren und legte in den darauffolgenden Jahren einen rasanten Aufstieg hin. Dominator, Defqon.1, Syndicate und soagr die Masters of Hardcore Mainstage, nichts und niemand war vor dem Südtiroler sicher. Außerdem produzierte er Collabs mit Szenegrößen, wie Korsakoff und Kutski. Doch nach dem Hochflug kam, wie so oft, auch der Fall. Somit wurde es im vergangenen Jahr ruhig um Tears of Fury, sowohl als DJ, als auch als Privatperson zog sich Ivan immer mehr aus der Öffentlichkeit zurück. Doch was war passiert?
Den Druck, den keiner sieht
Ich habe mich, bereits Anfang des Jahres, mit Ivan unterhalten und eine Antwort auf diese Frage bekommen, die man wohl nicht schöner und ehrlicher formulieren hätte können.
„Musik ist Kunst und Kunst kommt von Herzen, wenn du mit dir selbst nicht im Reinen bist, dann gibt es auch keine Kunst. Musik ist nach wie vor mein Leben, ich bin Hardcore, ich lebe für die Musik, aber zur Zeit funktioniert das einfach nicht.“
Der Druck war zu groß, die Erwartungen zu hoch. Mental Health ist ein immer wiederkehrendes Thema im Music Business und Kreativitäts-blockaden leider keine Seltenheit. Umso schöner ist es zu sehen, wenn sich, selbst in solchen Zeiten, ganz andere Türen öffnen und neue Wege zum Vorschein kommen.
DISTCOVERY
Bereits vor Monaten sprach der DJ darüber, dass er angefangen hatte, sich im Bereich Techno auszuprobieren. Da ihm das momentan einfach leichter fiel, da er daraus machen konnte, was auch immer er wollte – ohne diesen, auf ihm lastenden, Druck. Diese Woche war es dann soweit, Ivan stellte sein neues Alias Distcovery vor. Zeitgleich mit dem neuen Pseudonym, releaste er auch seinen ersten eigenen Techno-Track. Zusammen mit Trip To Venice produzierte er „Metallyticus Train“, welcher meiner Meinung nach ein absolutes Meisterwerk ist. Also falls ihr Lust auf Techno Vibes habt, solltet ihr Distcovery unbedingt auf Instagram folgen, denn diesen Namen werden wir in nächster Zeit mit Sicherheit öfter hören. In diesem Sinne solltet ihr auch direkt seinen ersten eigenen Song, vorzugsweise auf voller Lautstärke, genießen:
Doch wieso eigentlich „Distcovery“? Dieser Name ist ganz einfach eine Kombination der beiden englischen Wörter „discovery“ und „distortion“. Einerseits weil discovery auf Deutsch „Entdeckung“ bedeutet und er selbst in dieser Musikrichtung etwas ganz Neues entdeckt hat. Anderseits ist das Wort distortion auf seine musikalischen Wurzeln zurückzuführen. Denn dieser Ausdruck kommt aus der Hardcore Szene und ist dafür verantwortlich, dass die Kicks und Sounds „dreckiger“ klingen. Voilá – daraus entstand der neue Artist Name.
An alle Fans, die sich nun Sorgen machen Tears of Fury in unserer geliebten Hardcore Szene zu verlieren. Keine Angst, ich kann euch die Angst nehmen, ein Ivan Moser ohne Hardcore, wäre nicht Ivan Moser. Und Hardcore ohne Ivan Moser, wäre nicht Hardcore. Neben Distcoverty wird natürlich auch Tears of Fury weiterleben und uns hoffentlich bald wieder mit neuer Hardcore Musik bereichern! Wir sagen jedenfalls: Hut ab vor so viel Mut und Bereitschaft, sich auf neue Dinge einzulassen und wünschen dem DJ nur das Beste, sei es als Distcoverty, als Tears of Fury, oder einfach als Ivan.
Nicht nur dieser Artist hat mit dem Druck der Szene und seiner Mental Health zu kämpfen. Immer mehr DJs bekennen sich, auch öffentlich, dazu unter Problemen zu leiden. Unter anderem betrifft dies auch das schwedische Duo Wasted Penguinz, dazu könnt ihr hier mehr erfahren.