Das brutale Line-Up, welches der deutsche Veranstalter Inurfase für sein After-Corona-Comeback innerhalb kürzester Zeit auf die Beine stellte, lockte am Freitag tausende Hardcorefans in den besten Club Deutschlands, das Bootshaus in Köln. Was ich dort erlebt habe, lest ihr in meiner Review zur Inurfase Massive.
Früh kommen lohnt sich. – Diese Devise kann ich nur jedem ans Herz legen, der in Zukunft auf Events mit Coronatestkonzept feiern geht. Durch vorherige Veranstaltungen, die ich seit der Eröffnung Anfang September schon im Bootshaus besucht hatte, war mir klar, dass die Einlassschlange lang sein wird. Daher war ich bereits kurz nach dem Einlassstart um 22:30 Uhr auf dem Parkplatz des Clubs.
Pre-Parkplatz Party
Wie erwartet tummelten sich schon hier hunderte Feierwütige. Doch eines war diesmal anders, als bei den vergangenen Bootshaus-Partys: Es war deutlich spürbar, dass die Menschen richtig Bock hatten! Meine Vorfreude steigerte sich enorm, als ich bereits in der Schlange in all die strahlenden Gesichter vieler Gabber sowie Harder Styles Lover blicke und den Bass aus mitgebrachten Anlagen dröhnen hörte. – Das Partyfeeling, welches ich so lange schmerzlich vermisst hatte, war wieder spürbar. Schon hier fühlte mich endlich wieder angekommen, wieder zuhause.
Ausgelassenes Feiern durch 3G Einlass Regel
Nach ca. 40 Minuten Anstehen, wobei es sich nicht so anfühlte und im Verhältnis zu anderen Events auch noch eine ertragbare Zeit war, erreichten wir die erste Sicherheitkontrolle. Da auch für die Inurfase, wie für alle Veranstaltungen im Bootshaus, die „3G+ Einlass Regel“ galt, wurde zuerst der Corona-Test-Nachweis sowie das Genesenen- oder Geimpft- Zertifikat kontrolliert. Für diejenigen, die verpeilt hatten einen Schnelltest zu machen, gab es sogar noch eine „Last Minute Teststation“. Alle, die nicht geimpft waren, mussten an dieser Stelle überdies ein negatives PCR-Test Ergebnis nachweisen. Zum Schluss wurde das Ticket an einem separaten Ort gescannt. Danach durfte die Maske selbstverständlich abgenommen werden und einem geilen Abend stand nichts mehr im Wege!
Das Sicherheitspersonal war bei den Kontrollen sehr gründlich, was ich persönlich als beruhigend empfand. Der Fakt, dass alle Anwesenden ein negatives Testergebnis vorweisen mussten, erzeugte bei mir ein gewisses Sicherheitsgefühl und ich konnte sorgloser sowie ausgelassener feiern. Auf der anderen Seite verzögerte sich die Wartezeit hierdurch natürlich.
Bootshaus Köln – bester Club Deutschlands…?
Die meisten von euch werden wahrscheinlich schon vom Kölner Bootshaus gehört haben. Zum einen, weil dort des Öfteren Veranstaltungen im Harder Styles Genre stattfinden. Zum anderen durch den Fakt, dass dieses im DJ-Mag Voting zum dritten Mal in Folge zum besten Club Deutschlands gewählt wurde. Meiner Meinung nach hat das Bootshaus diese Platzierung auch verdient. Jedes Mal aufs Neue bin ich von der Anlage geflasht. Hier in Köln habe ich bis jetzt keine Club-Anlage mit vergleichbarer Soundqualität gefunden. Mit der Wahl der Location machte Inurfase also definitiv nichts falsch.
Das Bootshaus ist ein „cleaner“, organisierter Club mit einer hochwertigen Anlage. Was ich dort allerdings manchmal vermisse, ist der gewisse altbewährte „Charme“ von Hardcore/Uptempo- sowie Techno Partys, die in kleineren, gemütlicheren Clubs stattfinden. Vergleichbar mit „Underground“-Techno-Schuppen wie bspw. dem Tanzhaus West in Frankfurt ist es eben nicht. Ein weiterer kleiner Minuspunkt im Bezug auf die Location sind für mich die hohen Getränkepreise. So zahlt man für ein Bier mit 4€ und für einen Longdrink mit über 8€ meiner Meinung nach verhältnismäßig zu viel. Darüber hinaus könnten die Clubbesitzer auch mal über ein Pfandsystem nachdenken. Dann würden wahrscheinlich nicht mehr so viele Becher auf dem Boden rumliegen. Die Preise für Bratwurst und Pommes, die es bei einer Bude vor Ort zu kaufen gab, fand ich aber fair.
Stimmung und Energie von Anfang bis Ende
Am Freitag waren alle drei Floors geöffnet. Schon kurz nach Beginn, um 23 Uhr, füllten Hysta die Blackbox, sowie Brainstorm die Dreherei mit ihren energiegeladenen Sets. Die Mainstage eröffnete Dequinox-Gründer D-Ceptor, indem er unter anderem einige Tracks aus seinem neuen Album Order & Chaos zum Besten gab. Aber nicht nur D-Ceptor begeisterte seine Fans mit neuer Musik, auch Dither und N-Vitral hatten ein Special zu ihrem neuen Track geplant. So wurde in dieser Nacht einige Szenen des Musikvideos zu ihrer neuen Collab Ich will Bass gedreht. Dabei war die Stimmung mehr als ausgelassen.
Insgesamt empfand ich die Stimmung zu jeder Zeit auf allen drei Floors von Anfang bis Ende als sehr gut. Ein weiteres Highlight war für mich das einzige B2B Set des Abends, bei dem Miss K8 und D-Fence die Mainstage mit meinen Lieblings-Hardcore-Tracks bespielten. Aber auch Fans des kicklastigeren Uptempos kamen zu späterer Stunde durch die Sets von Angernoizer sowie The Dark Horror in der Blackbox auf ihre Kosten.
Lange Anstehzeiten und kein Platz? – Fehlanzeige
Dadurch, dass alle drei Floors geöffnet waren, verteilte sich das Publikum, trotz ausverkauften Tickets, und es war (fast) zu jeder Zeit genug Platz, um ausgelassen zu tanzen. Bei vergangenen Veranstaltungen in dieser Location, war es mir meist zu voll auf der Mainstage und es strengte mich an, mir einen Weg durch die Menschenmasse zu bahnen. Bei der Inurfase hingegen, hatte ich dieses Problem nicht. Selbst vor den Toiletten musste man sich diesmal nicht auf eine lange Anstehzeit einstellen, da mehrere geöffnet waren.
Lediglich während Dimitri K den Besuchern seine „Fresh New Kicks“ um die Ohren ballerte, war die Blackbox fast unangenehm gefüllt. Meiner Meinung nach wäre es eine Überlegung wert gewesen, diesen auf der Mainstage spielen zu lassen.
Unvergessliche Nacht
Ich bin immer noch überwältigt von dieser tollen Nacht und werde sie definitiv in Erinnerung behalten. Wie bereits erwähnt, war die Stimmung mehr als ausgelassen. Außerdem war es sehr schön, endlich mal wieder mit Gleichgesinnten zu Hardcore, sowie Uptempo eine Nacht durchzutanzen.
Für dieses Erlebnis, vor allem im Bezug auf das Line-Up war ich gerne bereit die rund 30€ Ticketpreis auszugeben. Ich freue mich auf weitere Hardcore Events des Veranstalters Inurfase und bin mir sicher, dass dies nicht das letzte gewesen sein wird, wie uns zu Ohren gekommen ist. 😉
Bock auf mehr Reviews? Hier geht es zur Felix Eindrücken zur Bassqontrol in Hannover und hier zu Lisas Artikel zur Shutdown.
Warum es in den Niederlanden in Zukunft wieder Events geben wird, lest ihr außerdem in diesem Artikel.