Als offensichtlich leidenschaftlicher Hardstyle-Fan ist The Smiler seit Jahren in den ersten Reihen der Underground Raw Stages zu finden. Seit zwei Jahren produziert er selbst und zieht mit seinem eigens kreierten Genre „Gulaschcore“ die Aufmerksamkeit von Raw- und Uptempo-Liebhabern auf sich. Auch das Interesse seiner eigenen Idole hat er bereits geweckt und gemeinsam mit ihnen bei ihrem Event aufgelegt. Zeit, Alex und seine Musik näher kennenzulernen!
Angefangen zu produzieren habe der 27-Jährige, weil er schon immer seine eigenen Ideen in einem Track verwirklichen wollte: „Die Jahre bevor ich anfangen habe zu producen, malte ich mir Szenarien und Bilder aus, die man gut in einem Track umsetzen könnte. Wir saßen mit Freunden in einer Runde, analysierten Rawtracks und erzählten uns gegenseitig, was uns für Bilder beim Hören der Screeches in den Kopf kommen. Mir hat das immer total viel Spaß gemacht und ich habe nur darauf gewartet, diese Kreativität in einen Track umzusetzen. Als Producer möchte ich die Vorstellungskraft des Hörers anregen. Ich will, dass der Hörer denkt, er sei in dem Track. Dass er die Geschichte, die der Track erzählt, fühlt.“
Mit 20 Jahren war der Kölner das erste Mal auf EDM-Partys im Bootshaus und habe sich dort schlagartig in diese Art des Feierns verliebt: „Beim Tanzen aus sich rauszugehen, zu vergessen was andere denken, dass es einem egal wurde sich nass zu schwitzen, dass die anderen Leute im Club nett zu dir waren und keinen Stress wollten. Das war schön!” Als ihm EDM zu soft wurde, gelangte er zu Hardstyle und war vor allem von The Prophet, E-Force und Delete begeistert.
The Smiler presents Gulaschcore
Im Winter 2019 hat Alex angefangen, selbst Musik zu produzieren. Weil kurz darauf Corona kam, konnte er seitdem auf keinem großen Festival mehr feiern. „Der Grund, warum ich angefangen habe zu produzieren, war meine große Leidenschaft der Musik gegenüber, die ich auf Festivals erweckt und ausgelebt habe. Auf keinem großen Festival zu stehen, die Musik, die ich liebe nicht mehr so intensiv hören und wahrnehmen zu können, hat mich in diesem Jahr auf jeden Fall motivationstechnisch beeinflusst. Ich sehne mich extrem danach, mal wieder die volle Festivalerfahrung durchzumachen.“
The Smiler hat quasi sein eigenes Genre erfunden und nennt seine Musik „Gulaschcore“: „Das Gericht Gulasch ist ein Durcheinander verschiedener Komponenten – was meine Sets wiedergeben. Verschiedene Genres, verschiedene Styles der Harder Styles-Musik, Tracks die vergessen wurden, neue Tracks, Tracks die sehr unbekannt sind und und und. Ein ‚Gulaschcore‚-Set ist ein buntes Durcheinander mit verschiedenen Einflüssen, das jedoch am Ende ein stimmiges Gesamtbild erzeugt!”
Regelmäßig serviert er seiner „Gulascharmy“ seine „Gulaschcore“-Sets. Bereits als er noch nicht selbst produziert hat, hat er seine Zeit damit verbracht, Sets zusammenzustellen: „Ich habe darauf geachtet, dass die Sets eine Art bestimmten Ablauf haben. Sie sollten Lieder beinhalten, die nicht jeder kennt und so gemixt werden, dass keine Langeweile beim Hören aufkommt. Genau das ist auch der Grund, wieso man die Sets hören sollte! Mein Lieblingsgenre ist Raw Hardstyle, weil man sich drauf richtig einlassen kann. Ein Rawtrack arbeitet mit viel Story und Atmosphäre.”
Ein weiterer Bestandteil von The Smiler’s Speisekarte ist die Sektion „Gulasch & Friends“: „‚Gulasch & Friends‚ bedeutet, dass ich einen Gast auf meine Seite einlade und dieser ein Set spielt. Dabei ist mir wichtig mit meiner schönen Stimme und meinem perfekten Englisch (Ironie) etwas über den DJ zu erzählen. Und dabei liegt auch der Reiz und Unterschied zu anderen Podcasts. Ich finde es cool, wenn der Hörer etwas über den DJ erfährt, da man oft nur das Logo kennt und nichts über die Person dahinter weiß. Ich versuche mir immer etwas Unterhaltsames fürs Intro einfallen zu lassen. Das macht mir auf jeden Fall richtig Spaß und ist jedes Mal eine Überwindung.“
„Ich habe einfach all meine neuen Kicks reingeballert und plötzlich stand das Ding“
Sein Remix von RUN DMC’s „It’s Like That“ ist mit über 40.000 Klicks sein populärster Track, gefolgt von seiner Collaboration mit Captivator „SIN CITY“ und seiner Produktion „Hellfire.“ „Mein RUN DMC Track ist eigentlich durch einen Gag entstanden und das innerhalb von zwei Tagen. Ich hab einfach all meine neuen Kicks reingeballert und plötzlich stand das Ding. Ich finde es lustig, dass er so viele Klicks bekommen hat.” Auf welchen Track er am stolzesten ist, fällt ihm schwer zu sagen: „Aber, wenn ich so drüber nachdenke, dann ist ‚Extinct Life‚ mein Lieblingstrack. Der Track, an dem ich momentan arbeite, wird aber wahrscheinlich mein neuer Lieblingstrack!”
Auf Events ist Alex oft bei den Sets von (Ex-)Spoontech/Savage Squad Recordings-Artists zu finden. „Eine Lieblingsparty habe ich nicht unbedingt aber die Partys, die mich am meisten beeinflusst haben, sind Defqon – vor allem die INDIGO-Stage -, Qapital und Shockerz.“ Der Spoontech-Vibe habe ihn 2018 auf der INDIGO bei The Purge und Mind Dimension gecatcht: „Ich habe die Leute klaplongen gesehen und verstand nicht, was dort vor sich ging. Danach war ich ein anderer Mensch und ich habe mich in der Geschichte von Spoontech vergraben. Ein Fan von Delete war ich schon vorher, aber seit diesem Zeitpunkt vergöttere ich ihn und Gated Kicks.” Außerhalb von den Harder Styles höre er gerne Oldies und Rock aus den 60er bis 80ern: „Aber eigentlich alles, was Spaß macht. Von aggressiv bis emotional – Hauptsache, es ist schön!“
Fans, die seinen Lernprozess aufmerksam verfolgen, waren begeistert, wie schnell er beim Produzieren vorangekommen ist. „Ich selbst habe diesen qualitativen Fortschritt gar nicht bewusst wahrgenommen. Ich habe mich einfach immer an meinen PC gesetzt und drauf losgebastelt.” Unterstützung erfahre er außerdem von seinem Kollegen Captivator und einem Aggressive Noize-Mitglied. „An dieser Stelle: Danke euch! Der Rest passiert einfach. Ich war selbst erstaunt und weiß bis heute nicht, wie manche Tracks und Kicks zustande gekommen sind…”
Produzieren lernen ist eine (zeit)aufwändige Leidenschaft, weshalb er jede freie Minute an Tracks arbeite: „Der kreative Part geht mir recht leicht von der Hand. Was mir jedoch wirklich schwer fällt, ist der theoretische Teil. Bisher habe ich nicht wirklich viele Tutorials geguckt, meine Aufmerksamkeitsspanne lässt das nicht zu, haha! Mein Motto ist: ‚Immer weiter machen!‚“
„Es ist ein geiles Gefühl wenn jemand meine Musik fühlt und es eine Emotion auslöst“
Vorangetrieben würde er vor allem durch den Spaß am Kreieren: „Gedanken, Ideen und Vorstellungen in etwas umzusetzen, das andere hören und verstehen. Es ist so ein geiles Gefühl, wenn jemand meine Musik fühlt und es eine Emotion auslöst. Am besten natürlich eine Emotion, die vor Freude zum Schreien bringt!”
Sein Logo, ein grimmiges Bassface, wirke für Leute außerhalb der Hardstyle-Szene eher böse und abschreckend: „Für uns Rawheads ist das Bassface aber der Ausdruck von etwas Positivem. Man steht auf einem Festival, schaut sich mit einem Fremden in die Augen und zieht währenddessen die Mundwinkel nach unten. In diesem Moment weißt du: Er ist ein Freund und versteht worum es geht. So habe ich also angefangen, das Bassface als ein freundliches Lächeln zu interpretieren.” Und zack – war sein Alias The Smiler geboren.
Seine ersten Sets hat The Smiler auf privaten Veranstaltungen und auf einer Bass Shuttle Tour aufgelegt. Letztes Jahr hat er außerdem Savage Squad Recordings auf ihrem Launch Event Phoenix 100 im Time Out in Gemert supportet. „Das SSR Event war auf jeden Fall das bisherige Highlight meiner bescheidenen Karriere, weil ich zum ersten Mal neben meinen großen Idolen wie The Purge und Mind Dimension auflegen durfte. Auf einer anderen Ebene waren die privaten Partys die besten Gigs, weil das Publikum nur aus Verrückten besteht und das liebe ich.” Mit seiner Musik wolle er vor allem Spaß an der Musik haben; nur ein Ziel habe er im Auge: „Ein Traum wäre es auf jeden Fall, einmal auf der INDIGO zu spielen.”
Seine Freizeit verbringe er am liebsten „stampfend”: „Entweder während eines Sets meines Lieblings-DJs oder auf Reisen. Ich liebe es in der Natur zu sein und am besten diesen Anblick auch überall auf der Welt aufzusaugen und mir Gedanken über das Leben zu machen.” Alex hat einen Bachelor in Sport- und Gesundheitsmanagement, momentan arbeitet er als Quereinsteiger als sogenannter Lebenshelfer; fährt zu Senioren und pflegebedürftigen Menschen und hilft ihnen im Alltag.
„Ich werde weiterhin oberkörperfrei und verschwitzt in der ersten Reihe stehen!”
Einem Leben als Vollzeit-Musiker ist Alex nicht abgeneigt: „Ich weiß noch nicht, wie mein Weg im Leben aussieht. Aber was ich weiß ist, dass es mir es viel Spaß macht, Musik zu machen und mich damit zu beschäftigen. Die Vorstellung, dass ich davon leben könnte, gefällt mir.” Bei einem Label gesigned zu werden – dafür fühlt er sich allerdings noch nicht bereit: „Wenn es soweit ist, will ich 100% Qualität abliefern. Ein Labelgoal wäre definitiv Savage Squad und Spoontech Records. Sonst aber auch gerne jedes andere Label, das meine Musik zu schätzen weiß.”
Wenn der große Durchbruch kommt und ihn die Leute eher als The Smiler und nicht als Alex kennen, wird er trotzdem weiterhin ein begeisterter Feiermensch bleiben: „Ich glaube nicht, dass sich mein Partyleben großartig verändern würde. Ich werde, solange ich Bock habe, oberkörperfrei und verschwitzt in der ersten Reihe stehen!”
„Ein dickes Danke an alle, die mich unterstützen! Wenn ihr mich mal live sehen wollt, macht Lärm bei euren lokalen Veranstaltern und hoffentlich sehen wir uns bald!“ – The Smiler
Um über The Smiler und sein „Gulaschcore“ up to date zu bleiben, folgt ihm auf Instagram, Facebook und YouTube. Behaltet auch sein Soundcloud und Spotify im Auge – nächstes Wochenende wird seine erste Anthem (mit Captivator) veröffentlicht. Bleibt außerdem hier auf Hard Facts auf dem Laufenden, denn schon sehr bald dürfen wir The Smiler auf einem brandneuen Event ankündigen!
Wenn ihr mehr über Alex‘ Idole von Savage Squad Recordings wissen wollt, schaut euch unser Interview mit ihnen an. Hier erfahrt ihr unter anderem, warum die ehemaligen Spoontech Records-Mitglieder ihr eigenes Label gegründet haben.