Vorletzten Samstag besuchte ich meine erste REBELLiON. Das Festival des Veranstalters Rebirth Events stand dieses Jahr unter dem Motto „One With The Tribe“. Was ich dort erlebt habe und warum das Festival ab jetzt in meinen Partyplan nicht mehr fehlen darf, liest du jetzt.
Von 11:30 Uhr bis 24:00 Uhr konnte am 19.11.22 zu den Sets von über 35 verschiedenen Rawstyle Acts auf zwei Stages: der REBELLiON Mainstage und der Reborn Raw, gefeiert werden. Mit über 12 Stunden ist REBELLiON somit das längste „Indoor“-Tagesevent, was ich kenne und auf dem ich je war.
Ein ganzer Tag lang nur Rawstyle
Bei REBELLiON war wirklich das ganze Spektrum des Rawstyle vertreten. – Von „Euphoric“-Rawstyle Acts wie B-Front und Vertile über aktuelle Szenestars wie Malice, Bloodlust, Rebelion oder Riot Shift bis hin zu DJs, die sonst maximal auf kleineren Partys spielen.
Letzteres reizte mich besonders, denn die „großen Acts“ hatte ich in diesem Jahr schon einige Male gesehen. So freute ich mich vor allem auf DJs wie Exproz, Kruelty oder Adjutz vs. Element zu deren Sets ich bis dato noch nie gefeiert hatte oder aber auf Unresolved, weil ich von ihm dieses Jahr auch noch kein Set besuchte. Für mich ließ das Line-up somit keine Wünsche offen, sondern erfüllte eher welche.
Gehostet wurden die Stages jeweils von Mc Livid und Mc Flo. Die MC-Wahl gefiel mir sehr gut, denn sie waren meiner Meinung nach passend zu den DJs und dem Event ausgewählt.
Die Besonderheiten der REBELLiON Location
Anders als jedes andere Tages-Event im Herbst oder Winter, fand das REBELLiON Festival in Zelten statt. – Ja, du hast richtig gelesen: Rebirth Events ließ extra Zelte aufbauen und buchte keine bestehende Indoor Location.
Zum Glück waren die Zelte beheizt, weshalb man im Inneren nicht Frieren musste. Und schon gar nicht auf der zweiten Stage, denn dort tropfte der Schweiß zu späterer Stunde sogar manchmal von der Zeltdecke!
Einzig die Locker und die Raucherbereiche waren draußen, aber dennoch überdacht. – Perfekt also, um sich nach einer anstrengenden Klaplong-Session mal kurz abzukühlen und frische Luft zu schnappen.
Alles, was du neben der Musik brauchst…
Die beiden Stages wurden durch ein größeres „Aufenthaltszelt“ verbunden. Dort fand man alles, was das leibliche Wohl auf einem Festival begehrt: Tokenkassen, einen Haufen an Essensständen (sogar Flüssigessen), Sitzmöglichkeiten, eine der Bars und den Merchandise Stand.
Zusätzlich bot ein nostalgisches Kettenkarusell in der Mitte des „Verbindungszeltes“ eine Portion Extraspaß. Gleich zu Anfang gab ich mir diese Expirience und fuhr für einen Token eine Runde mit dem Fahrgeschäft. Mir war danach echt schlecht. Daher würde ich den jenigen mit schwachen Mägen nicht unbedingt raten so etwas auf einem Festival zu machen, vor allem nicht zu späterer Stunde. Dennoch fand ich es eine lustige Idee und auch optisch aufwertend!
Kein gratis Trink-Wasser
Was ich jedoch vermisste, war gratis Trinkwasser! Leider gab es weder einen gratis Tap-Water Stand, noch vernünftige Waschbecken. Man musste die „Wasserhähne“ mit einem Fußpedal bedienen und am Ende kam dort nicht mal mehr Wasser, sondern nur noch Luft raus.
Zum Glück waren ausreichend Bars vorhanden, sodass ich nie lange auf meine Getränke warten musste. Dennoch ging das viele Wasser ganz schön auf meinen Geldbeutel. Bei einem über 12-stündigen Event hätte ich echt erwartet, dass ich gratis Wasser zur Verfügung gestellt bekomme.
Meine persönlichen Highlights
Auf dem Festival wurden einige spannende Sets geboten, wie beispielsweise die The Brootherhood Premiere, Rejecta pres. The Keymaker oder das letzte Mal Rebelion presents Overdose. Würde ich alle Specials aufgreifen, wäre der Artikel wahrscheinlich ein halber Roman, also findest du hier eine Übersicht über meine drei Highlights:
Element vs. Adjuzt auf der Reborn Raw
Ein „vs. „, welches ich so bis dato noch nicht gehört hatte und auf das ich mich sehr freute, war das von Element und Adjuzt. Die beiden spielten um 21:30 Uhr als drittletzter Act auf der Reborn Raw. Nach einem vollen The Purge Set war bei dem Auftritt der beiden dann wieder Platz, um ausgiebig zu klaplongen.
Ich hatte den Spaß meines Lebens, so wie Element und Adjuzt offensichtlich auch. Denn die beiden Grinsten bei ihrem Set fast durchgängig, während sie ihre Tracks wie z.B. das Decibel Tool oder In my Zone spielten und auch neue vorstellten. Spätestens als sie gegen Ende des Sets bei Adjuzts Track „OUTRAGE“ Mitproducer Exproz auf die Bühne holten, war die Stimmung am Kochen.
Der Anthem-Maker E-Force auf der Mainstage
Eines meiner Tageshighlights war zudem das Set des Anthem-Makers E-Force auf der Mainstage. Dieser eröffnete sein Set direkt mit dem Anthem und holte dazu neben den Tänzerinnen den Mit-Producer Dissary auf die Bühne. Die Visuals, welche auf den riesigen LED-Wänden abgespielt wurden gepaart mit dem Feuerwerk und vielen bunten Lasern sorgten für ein wahrhaft spektakuläres, gänsehauterregendes Feeling! Ich konnte meinen Blick kaum von diesen krassen Visuals lösen und fühlte mich wirklich ein bisschen wie im Dschungel…
In der Mitte seines Sets spielte E-Force sogar überraschenderweise bereits einen Uptempo-Track, danach kamen viele Tracks mit relativ dumpften und teilweise etwas gleichklingenden Kicks. Allerdings beendete E-Force sein Set dann mit einem Knall – nämlich dem dem Dimitri K Edit seines Tracks Seven. Dabei gab es wieder eine beeindruckende Lasershow, diesmal in allen Farben, die du dir vorstellen kannst. Ich glaube, ich habe in meinem Leben noch nie so viele Laser in verschiedenen Farben auf einmal gesehen…
Das erste REBELLiON Uptempo Closing ever
Rebirth entschied sich erstmals dafür, REBELLiON mit einem Uptempo/ Hardcore Set zu closen. Die Ehre das letzte Set des Abends zu spielen, hatten Dimitri K und Deadly Guns. – Eine interessante Kombi, die ich so zuvor noch nirgendwo gesehen hatte. Daher war dieses B2B eines der Sets, auf die ich mich an diesem Tag mitunter am meisten freute. Und das zu Recht!
Die beiden füllten die Stage selbst um 23:30 Uhr noch, also 12 Stunden nach Beginn des Festivals, und brachten die Menge völlig zum Ausrasten! Keine Ahnung woher ich nach diesem Tag noch Energie nahm, aber meine Lieblingstracks von Dimitri K, wie Stop the boat, Master oder auch Fresh new kicks, ließen mich einfach nicht stillstehen.
Das harte Closing war meiner Meinung nach also definitiv die richtige Entscheidung von Rebirth Events und ein würdiger Abschluss eines absolut geilen Festivals!
Einlassstopp vor der Reborn Raw
Eines der „Must-see Sets“ wäre für mich eigentlich auch das The Purge Set gewesen. Allerdings hatte ich leider nicht die Möglichkeit, es von Anfang an zu sehen.
Denn bereits 10 Minuten vor Beginn wurde niemand mehr auf die Reborn Raw gelassen, da es dort zu voll war. Fraw hatte während seines 30-minütigen Sets bereits die ganze Stage gefüllt. The Purge’s Set wollten sich aber noch mehr Besucher:innen ansehen…
So bildete sich eine riesige Menschentraube vor dem Eingang der Reborn Raw. Nach ca. 20 Minuten Warten ließ die Security nach und nach kleinere Personengruppen und irgendwann auch mich auf die Stage.
Ich war natürlich sehr traurig, dass ich nicht das ganze The Purge Set miterleben konnte. Dennoch fand ich es sehr gut, dass die Security rechtzeitig eingriff. Als ich dann endlich drinnen war, bemerkte ich auch dass die Organisatoren und Securitys ihren Job gut gemacht hatten. – Die zweite Area war schon gut gefüllt, aber es war nicht zu unangenehm oder einengend voll.
Das halbe The Purge Set, war das Warten definitiv wert und ließ ganz schnell meine Trauer über das Anstehen verfliegen. The Purge brachte wirklich alle in der Menge mit einigen seiner vor kurzem releasten und schon beliebten Trippin-Tracks wie Trippy Space (aktuell Platz 4 auf hardstyle.com) oder auch mit spannenden Edits von beispielsweise meinem Lieblings-Trance Track Exploration of space zum Stampfen. Außerdem holte er sogar noch Omnya auf die Bühne als er die ID „Down the rabbit hole“ spielte. Der Track, welcher folgte, brachte noch einen weiteren DJ-Kollegen, nämlich Griever auf die Bühne.
Was war das bitte für ein geiles Festival?
Du kennst das bestimmt von einigen Events: Nach einem anstrengenden Festivaltag tut dir alles weh und du willst am liebsten nur noch nach Hause und schlafen. Aber hast du es auch schon mal erlebt, dass du von einem Festival in Auto, Bus oder Bahn steigst und dir denkst „WTF – wie krass war das bitte“; „Das Leben kann so schön sein“ oder „Bitte nochmal von vorne“? So ging es mir am Samstag, denn ich kam aus dem Grinsen kaum mehr heraus und wollte einfach noch nicht gehen.
Und da war ich wohl nicht die einzige. – Sowohl den meisten anderen Besucher:innen als auch den DJs und sogar dem Barpersonal merkte man an, was für einen riesigen Spaß sie hatten und dass sie die Musik wirklich lieben und fühlen. Selbst bei relativ „soften Sets“ wie dem von B-Front wurde fleißig gekickrollt, geklaplongt und sich gegenseitig zum Tanzen animiert. Die DJs heizten die Menge ordentlich an und feierten teilweise sogar selbst in der Crowd mit.
Neben der breiten Auswahl an Rawstyle-Acts und dem von Rebirth Events organisierten Specials, machte die Stimmung das gesamte Event für mich zu einem Jahreshighlight.
Falls ihr also auf Rawstyle, geile Visuals und Showeffekte sowie lange Partys steht, solltet ihr nächstes Jahr definitiv zu REBELLiON fahren!
Ein weiteres Event, welches ich kürzlich besuchte, war Welcome to the Gang. Alles zu Rooler und Sickmodes erstem Event liest du hier.