DJ Mag Top 100
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DJ Mag Top 100 – Wieso? Weshalb? Warum?

Jedes Jahr das selbe Spiel: Werbekampagnen, Votings und ein riesiger Aufruhr. Das DJ Mag Top 100 Voting ist wieder zurück. Doch woher kommt das eigentlich? Und was bringt es mit sich? Ich hab mich für euch mal genauer mit diesem Thema auseinander gesetzt.

Das DJ Mag(azine)

Das DJ Mag ist ein britisches Magazin, welches insbesondere der elektronischen Musik und den DJ‘s gewidmet wurde. Dieses kommt seit 1991 monatlich auf den Markt und hat auch schon einige Ableger in u.a. Den USA, Frankreich, Spanien, China und den Niederlanden gefunden.

DJ Mag Top 100 Voting

Die größte Aufmerksamkeit genießt das Magazin wohl durch seine jährliche Wahl der „besten“ 100 DJ‘s weltweit. Bereits seit 1997 wird dieses Voting durchgeführt und sorgt wie immer für Aufregung, aber auch Empörung. Jeder Interessierte kann sich unter diesem Link anmelden und für seine „Top 5 DJ´s des Jahres“ eine Stimme, sowie eine Punkteanzahl vergeben. Auch an dem Ranking für den besten Club, sowie das beste Festival, kann man sich beteiligen. Der krönende Abschluss folgt meist im Oktober mit einer großen Preisverleihung, bei welcher die glücklichen Gewinner gebührend gefeiert werden.

Der Kampf zwischen Fähigkeiten und Schein

Ein schwieriger Faktor und auch ein großer Kritikpunkt der Liste ist, dass sie zwar etwas über die Popularität der Künstler aussagt, keineswegs jedoch über ihre Fähigkeiten. Genren wie Edm, Pop oder Techno haben eine riesige Anhängerschaft, da sie als „Mainstream“ viel weiter verbreitet sind – sagt dies jedoch aus, dass ein DJ wie Martin Garrix deshalb ein besserer Produzent als zum Beispiel Angerfist ist? Ich denke nicht. Es sagt einzig und allein aus, dass er Musik produziert, welche eine breitere Masse von Menschen anspricht.

Viel zu schnell artet dieses Voting in eine Art „Wahlkampf“ aus, woran der eine oder andere Artist selbst auch nicht ganz unschuldig ist. Werbekampagnen werden gestartet, „free Tracks“ released und jeder versucht doch noch irgendwie ein paar Stimmen mehr zu erorbern. Zu oft wird auch gemunkelt, dass so manches leicht bekleidetes Mädchen mit einem iPad in der Hand, im Ushuhaia in Ibiza, gratis Cocktails gegen die „richtigen“ Votes austauscht. Auch vor der altbekannten Strategie ein bisschen weiter in die Geldbörse zu greifen, um sich ein paar Votings zu erschleichen, schrecken ein paar Kandidaten nicht zurück.

Doch wozu jetzt eigentlich das Ganze?

Fair oder nicht? Richtig oder falsch? Sinnvoll oder sinnfrei? Eines ist diese Liste ganz klar: Gagenbestimmend! Dass es hierbei nicht nur um die Fähigkeiten eines Künstlers geht, sondern so viele andere Aspekte mitspielen, wissen wir alle. Doch trotzdem liegen die Gehaltsklasse und der Platz in diesem (meiner Meinung nach) überbewerteten Ranking sehr nahe beieinander. Für die DJ´s heißt das folgendes: Je höher der Platz im DJ Mag Top 100 Voting, umso höher auch der Verdienst im darauffolgenden Jahr.

Hard Dance DJ´s in den DJ Mag Top 100, 2018

Das Abteil Hard Dance Music war schon immer ein kleiner „Underdog“ in der Electronic Music Scene. Sie wächst jedoch wie keine andere und kämpft sich Jahr für Jahr mit mehr DJ´s und höheren Platzierungen voran.

7 Artists der Harder Styles hatten sich im letzten Jahr einen Platz in der beliebten Liste erkämpft. An oberster Stelle und mit einem anschaulichen 28. Platz thronte Headhunterz, kurz vor dem „King of Hardcore“ Angerfist, welcher auf den 29. Platz kletterte. Danach war gähnende Leere, bis auf Platz 65 die einzige weibliche DJane der Harder Styles unter den Top 100 ihren Platz fand: Miss K8. Kurz darauf folgten jeweils auf den Plätzen 69 und 70 Radical Redemption, der das Genre Rawstyle vertrat und Brennan Heart. Auch das Duo Da Tweekaz (76) und Wildstylez (85) schafften es einen Platz unter den ersten 100 zu ergattern.

Persönliches Fazit

Man kann sagen, oder davon halten was man möchte, aber ich für meinen Teil vote. Und das jedes Jahr! Wieso? Weil „unser Genre“ schon lange kein „Underdog“ mehr ist und „unsere Künstler“ genauso die Berechtigung besitzen unter den führenden Artists der Welt mitzuspielen. Deshalb wähle ich und zwar die Harder Styles. Für uns und für unsere DJ´s, die aus den „Top 100 der Welt“ einfach nicht mehr wegzudenken sind.

Falls euch noch genauer interessiert, für welche Artists Andi und ich abgestimmt haben und mit welcher Strategie wir die Sache angehen, schaut doch gerne bei unserem Podcast vorbei, wo wir noch etwas genauer darauf eingegangen sind.

Falls euch auch interessiert welcher Personenkult um die heutigen DJ´s entstanden ist und ob dabei sogar die Musik in den Hintergrund rutscht, klickt euch unbedingt in unsere dazugehörige Kolumne rein.

Lydia
“I want to represent an idea, possibilities. I want to represent the idea that I can create whatever I want to create.” - Bogotá, Miss K8 & Angerfist

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